Behandlung

Die Behandlung der PAVK: aktiv bleiben

Ihre Mitwirkung ist wichtig

  •  Ausschaltung der Risikofaktoren
  • Gehen und bewegen
  • Medikamentöse Therapie
  • Kathetertherapie
  • Operation

 
Der Gefäßmediziner entscheidet mit Ihnen nach Befund und Beschwerden. Jede Behandlung birgt mögliche Risiken - Ihr Gefäßmediziner  wählt nach Ihrem persönlichen Risikoprofil und dem möglichen Nutzen die richtige aus:  Es können Medikamente verabreicht werden, die die Durchblutung verbessern. Das Gefäß kann mit einem Ballon aufgeweitet werden (Kathetertherapie mit Ballonerweiterung) oder es kann eine Operation notwendig werden.

Eine PAVK muss dringend behandelt werden. Bei Nichtbehandlung drohen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Amputation des betroffenen Beines.

 

In jedem Fall: Bewegung verbessert Ihre Durchblutung

Wer sich vor einer weiteren Verschlechterung seiner Durchblutung schützen möchte und seine Gehleistung verbessern möchte, muss selbst aktiv werden.

Ist der Blutfluss nur leicht eingeschränkt, hilft ein konsequentes Gehtraining. Durch die Bewegung können sich um die Engstelle herum kleine Blutgefäße erweitern – das Blut wird umgeleitet und versorgt im günstigsten Fall die unterversorgten Beinregionen wieder.

  • Gehen in Intervallen – es sollte nie zu starken Schmerzen führen
    (mind. 3 x täglich)
  • Gymnastik wie Zehenstandsübungen, Kniebeugen
  • Aqua Jogging
  • Nordic Walking

Trainieren Sie regelmäßig, auch wenn es schwer fällt. In Gemeinschaft geht
es besser: Schließen Sie sich einer Gefäßsportgruppe vor Ort an – gezieltes regelmäßiges Gefäßtraining (3 x pro Woche) unter Anleitung erzielt enorme Behandlungserfolge.

Medikamentöse Behandlung

Es werden Mittel zur Blutverdünnung und gegen die Schmerzen verschrieben. Acetylsalicylsäure (ASS)  verhindert die Verklebung von Blutplättchen, eine neue Substanz  ist hier das Clopidogrel.

Ferner gibt es eine Reihe gefäßaktiver Substanzen, mit denen Patienten ab Stadium II behandelt werden (z.B. Naftidrofuryl, Cilostazol). Studien haben nachgewiesen, dass diese Substanzen eine weitere Engstellung der Gefäße verhindern und das Plaquewachstum verlangsamen. Die behandelten  Patienten konnten weitere Gehstrecken  gehen und litten weniger Schmerzen als diejenigen, die diese Substanz nicht einnahmen.
In den fortgeschrittenen Stadien III und IV bekommen Patienten, die nicht operiert werden können, eine Infusionsbehandlung mit Prostanoiden wie Prostaglandin E1 oder Iloprost. Neben günstigen Gefäßeigenschaften verringert diese Substanz den Ruheschmerz erheblich. Patienten, die einen Bypass im Beinbereich haben oder neben der PAVK unter Herzrhythmusstörungen leiden, können mit Marcumar behandelt werden.
Wenn erforderlich, kann der Patient ein Leben lang behandelt werden: Er sollte dringend Nichtraucher werden und sich einen gesunden Lebensstil angewöhnen. ASS oder Clopidogrel, Statine zur Senkung des LDL Cholesterins und blutdrucksenkende Mittel können dauerhaft eingenommen werden.

Einsatz im Gefäß: Kathetertherapie

Ein Katheter ist ein langer Schlauch, der in das Gefäß eingeführt wird. Bei Verengungen und Verschlüssen des Gefäßes hat die Kathetertherapie (PTA = perkutane transluminale Angioplastie) als alleinige Maßnahme große Erfolge: Hier wird unter örtlicher Betäubung in der Leiste die Beinschlagader punktiert und ein Ballonkatheter im Gefäß durch die Verengung geschoben. Dort wird der Ballon mit einem Druck bis zu 12 ATÜ aufgeblasen, um die Kalkablagerung an die Gefäßwand zu pressen. Dadurch wird die Verengung beseitigt und das Blut kann wieder ungehindert fließen. Bei größeren Verschlüssen wird dabei gleichzeitig ein flexibles Drahtnetz (Stent) platziert, damit der Kalk nicht mehr ins Gefäßinnere hineinwachsen kann. So bleibt das Gefäß dauerhaft offen. Die PTA ist eine Behandlungsmethode, die so risikoarm und verträglich ist, dass sich immer mehr Patienten dafür entscheiden.

Vorteile der Kathetertherapie:

  • risikoärmer als Operation
  • ohne Narkose
  • kurzer Krankenhausaufenthalt
  • kann mehrfach wiederholt werden

Operation

Eine Gefäßoperation wird erforderlich, wenn die schmerzfreie Gehstrecke nur noch kurz ist, Fuß oder Bein bei Ruhe schmerzen, kleine Wunden an der schlecht durchbluteten Stelle nicht mehr heilen und eine Kathetertherapie nicht möglich ist. Die verengte oder verschlossene Arterie kann dann durch eine Operation eröffnet werden oder es wird eine „Umleitung“ um die Engstelle gelegt (Bypass). Als Bypassmaterial wird eine körpereigene Vene oder ein Kunststoffschlauch verwendet. In Stadium II besteht keine akute Amputationsgefahr für das Bein. Auch nach einer erfolgreich durchgeführten Operation können sich Beingefäß oder Bypass wieder verschließen.
Deshalb entscheidet man sich in diesem Stadium nicht so leicht für eine Operation.

Vorsicht bei Verletzungen - Blick auf die Füße

Selbst kleine Verletzungen, besonders an den Füßen, sind für einen PAVK-Patienten eine große Gefahr. Diabetiker sind noch mehr gefährdet.

Durch die schlechte Durchblutung heilen die verletzten Stellen so schlecht, dass nicht selten das umliegende Gewebe abstirbt.
Achten Sie peinlich genau auf Ihre Füße und schneiden Sie mit Vorsicht Ihre Zehennägel. Problemzonen sind zwischen den Zehen, an den Fußnägeln und an der Ferse. Der PAVK-Patient sollte den geschulten Fußpfleger aufsuchen.

Bei Verletzungen oder Verschlimmerung der Beschwerden sofort den Arzt aufsuchen.

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