Tipps für den Alltag

Thrombose und Flugreisen

Das Risiko für Thrombosen bei Flugreisen ist so gering, dass es auch mit aufwändigen Studienmethoden nur gerade eben messbar ist. Wenn überhaupt, haben nur Passagiere auf sehr langen Flügen (mehr als 8 oder 10 Stunden), im Alter von über 50 oder 60 Jahren, solche mit Krampfadern oder mit einer Thrombose in der Vorgeschichte ein fassbares Risiko. Keine der vorbeugenden Maßnahmen (Kompressionsstrümpfe, Bewegungsübungen, Medikamente zur Thromboseprophylaxe) sind in Studien als wirksam belegt worden.

Hatten Sie schon einmal eine Thrombose, legen Sie für den Langstreckenflug Ihren Kompressionsstrumpf an und halten Sie mit Fußgymnastik Ihre Durchblutung in Gang. Die Wirksamkeit von Thrombosespritzen bei Flugreisen ließ sich bisher nicht nachweisen, deshalb werden sie von der Krankenkasse nicht bezahlt. Nehmen Sie aktuell noch Gerinnungshemmer ein, schützt Sie das auch ohne jede andere Maßnahme sicher vor einer erneuten Thrombose.

Thrombose und Pille

Die Pille kann Auslöser einer Thrombose sein, muss aber nicht. Klar scheint der Zusammenhang, wenn die Thrombose im ersten Jahr der Pillen-Einnahme auftritt. Bekommt eine Frau, die schon seit vielen Jahren die Pille ohne Komplikationen einnimmt, eine Thrombose, ist der Zusammenhang weniger schlüssig.

Unter einer Behandlung mit Gerinnungshemmern sollte man unbedingt weiter sicher verhüten. Denn die gerinnungshemmenden Medikamente können in seltenen Fällen Missbildungen beim Kind verursachen. Deshalb sollten Sie in dieser Zeit nicht schwanger werden. Am sichersten verhüten Sie mit der Pille. Das damit verbundene Thromboserisiko wird durch die Gerinnungshemmung weitgehend ausgeglichen.

Ist die Behandlung zur Blutverdünnung beendet, sollten Sie die Pille absetzen.

Thrombose in der Schwangerschaft

Bei einer insgesamt erfreulich niedrigen Schwangerensterblichkeit in der westlichen Welt stellt die venöse Thromboembolie (VTE) dennoch die häufigste Todesursache in der Schwangerschaft dar. Dabei ist das Risiko sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Geburt am höchsten. Gründe dafür sind die hormonellen Veränderungen und der Druck auf Beckenvenen durch die Gebärmutter. Manchmal kommt noch eine familiäre Gerinnungsstörung oder eine Verletzung der Venen-Innenwand (Thrombophlebitis) oder der Venenklappen, hinzu. Ein Großteil dieser Ereignisse kann aber durch eine adäquate Risikoevaluierung und Prophylaxe verhindert werden. Achten Sie daher auf eine gleichmäßige Durchblutung Ihrer Beine durch häufiges Aufstehen und Herumlaufen, denn Bewegung ist deshalb die beste Vorbeugung gegen eine Thrombose.

Schwangere mit bestimmten Risikofaktoren (frühere Thrombose oder Thrombosen in der Familie, wiederholte Fehlgeburten, Präeklampsie, starkes Übergewicht, Rauchen, Krampfadern, Diabetes mellitus, Nierenerkrankung, Bluthochdruck) sollten besonders sorgfältig überwacht werden. Entscheidend ist hier, bei jedem Verdacht auf eine TVT eine zeitnahe Diagnostik durchzuführen, um eine sichere Therapieentscheidung treffen zu können. Hier sollte primär eine Sonographie erfolgen. Die Antikoagulation erfolgt in Schwangerschaft und Wochenbett mit niedermolekularen Heparinen (NMH) und sollte für mindestens 6 Wochen nach der Entbindung fortgeführt werden. Dabei sollte die Einstellung durch einen erfahrenen Spezialisten erfolgen.

Nie mehr in die Sauna?

Durch einen Saunabesuch verliert der Körper viel Flüssigkeit. Deshalb trinken Sie danach unbedingt reichlich, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Unter dieser Voraussetzung ist in den meisten Fällen nichts gegen einen Saunabesuch einzuwenden. Trotzdem sollten Sie mit Ihrem Arzt abklären, ob er in Ihrem Fall den Saunabesuch empfiehlt.

Patienten mit einem schweren postthrombotischen Syndrom können in der Sauna stärkere Beschwerden bekommen. Mit einem offenen Unterschenkelgeschwür sollte man nicht in die Sauna gehen.

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