Ursachen

Weshalb Patienten an einem primären Raynaud-Phänomen erkranken, ist nicht genau bekannt. Für ein sekundäres Raynaud-Phänomen können viele Erkrankungen, Medikamente oder auch äußere, mechanische Einwirkungen verantwortlich sein.

 

Die häufigste Ursache sind Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), die zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zählen. Dazu gehört die systemische Sklerodermie, in deren Verlauf meist ein Raynaud-Phänomen auftritt. Etwa achtzig Prozent der Sklerodermiepatienten haben ein begleitendes Raynaud-Phänomen. Die Sklerodermie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der eine lokal begrenzte Verhärtung und Verdickung der Haut entsteht, die sich nur noch schwer verschieben lässt. Weitere Bindegewebs­erkrankungen, die ein sekundäres Raynaud-Phänomen auslösen können, sind Lupus erythematodes oder die Mischkollagenose (SHARP-Syndrom). Beim Lupus erythematodes erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als fremd an und bekämpft es, indem es Antikörper dagegen bildet. In der Folge kommt es zu Entzündungen in verschiedenen Organen, wobei vorwiegend Blutgefäße der Haut, Nieren und Gelenke betroffen sind. Das CREST-Syndrom ist eine Form der Sklerodermie: Die Verhärtungen der Haut treten bevorzugt im Bereich der Finger auf, können sich aber bis in die Unterarme hinein ausbreiten. Bei der Mischkollagenose (Sharp-Syndrom) überlappen mehrere Bindegewebserkrankungen. Auch andere rheumatische Erkrankungen können, wenn auch seltener, einem sekundären Raynaud-Phänomen zugrunde liegen, wie z.B. die rheumatoide Arthritis.

 

Folgende Ursachen für ein sekundäres Raynaud-Phänomen sind bekannt:

GrunderkrankungenKollagenosen
  • Sklerodermie/ CREST-Syndrom
  • Lupus erythematodes
  • Mischkollagenose (Sharp-Syndrom)
Andere rheumatologische Erkrankungen
Medikamente Betablocker Mutterkornalkaloide und verwandte Substanzen Zytostatika Interferon
Chemikalien Vinylchlorid Arsen
äußere Einwirkungen Vibrationen (z.B. durch die Arbeit mit einem Presslufthammer) Schläge, bei denen der Handballen als Werkzeug eingesetzt wird Schäden durch Kälteeinwirkungen/ Erfrierungen

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